09.07.2018

Das Neckarbad ist jetzt noch barrierefreier

Dank der konstruktiven Anregung eines Badegastes mit körperlicher Einschränkung ist das Neckarbad in Schwenningen nun noch barrierefreier geworden.

Um ein weiteres Stück ist das Neckarbad für Menschen mit Behinderung optimiert. Die Maßnahmen stellen vor: Neckarbad-Leiter Jürgen Eßlinger, die Behindertenbeauftragte der Stadt VS, Beate Bea, und Bäderbetriebsleiter Jerome Chapus (von links). Bild: BVS

Bei einem gemeinsamem Pressetermin erläuterten die Beteiligten, die Behindertenbeauftragte der Stadt Villingen-Schwenningen, Beate Bea, und der Betriebsleiter der Bäder Villingen-Schwenningen GmbH (BVS), Jerome Chapus, die Maßnahmen und wie es dazu kam.

Seit etwas über einem Jahr setzt sich Beate Bea als Behindertenbeauftragte der Stadt für die Belange der Menschen mit Behinderung in VS ein und fungiert als Schaltstelle zwischen den Bürgern und der Stadtverwaltung. Ein Bürger sei auf sie zugekommen und habe sie angesprochen, ob sie sich mit der Bädergesellschaft in Verbindung setzen könne. Ihm war Optimierungsbedarf im Neckarbad aufgefallen. Beate Bea nahm daraufhin Kontakt zu Jerome Chapus auf, nach einem Vor-Ort-Termin stand fest: Die drei Anregungen des Badegasts lassen sich schnell und unkompliziert umsetzen.

 

Als erste Anregung äußerte der Badegast, ob die BVS die Sitzfläche in einer der Sammelumkleidekabinen verbreitern könne, um so die Sitzstabilität für die Badegäste mit Handicap zu verbessern. Des Weiteren regte der Badegast an, zum einen eine breitere Sitzfläche in der barrierefreien Dusche und zum anderen einen Griff zum Festhalten in der Dusche anzubringen. „Wir haben die Punkte gerne aufgenommen und realisiert. Das war für uns keine Frage“, sagt Jerome Chapus. Denn: „Wenn wir etwas zur Optimierung der Barrierefreiheit tun können, was sich unkompliziert umsetzen lässt, zögern wir nicht, dies zu tun.“ Es sei der BVS ein Anliegen, auch für die Badegäste mit Handicap Komfort bieten zu können.

Für die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der BVS und die schnelle Umsetzung ist Beate Bea dankbar. „Es freut mich, dass ich bei Kontaktaufnahme mit der BVS auf offene Ohren gestoßen bin und dass wir das Neckarbad noch barrierefreundlicher gestalten konnten.“ Die BVS zeige sich Optimierungsvorschlägen gegenüber offen, was sehr erfreulich und keineswegs selbstverständlich sei. Vonseiten der BVS tue man, was man könne, unterstreicht Jerome Chapus. Allerdings könne man nicht alle Anregungen aufnehmen. „Wir schenken selbstverständlich den Anregungen aller Badegäste, egal ob mit oder ohne Handicap, Gehör. Was wir schlussendlich umsetzen, ist und bleibt aber eine Einzelfallentscheidung.“

Manche Wünsche, wie etwa die Barrierefreiheit des Hallenbads, ließen sich beim besten Willen „nicht mal kurz umsetzen“, wie Beate Bea es ausdrückt. Jerome Chapus bittet um Verständnis. „Baulich bedingt ist es nicht möglich, das Hallenbad barrierefrei umzubauen. Dahinter würde ein enormer finanzieller Aufwand stecken, der sich nicht darstellen lässt.“

Chapus betont: „In der Stadt Villingen-Schwenningen können wir den Badegästen mit Neckarbad und Kneippbad zwei komplett barrierefreie Bäder bieten. Auch wenn das Hallenbad nicht für die Menschen mit Behinderung zugänglich ist, haben wir in der Gesamtstadt einen Komfort, den nicht jeder bieten kann.“ Dafür hat auch Beate Bea Verständnis. Umso schöner sei es, dass doch mit kleinen Schritten etwas für die Badegäste mit Handicap unternommen werde.

Info: Sowohl Neckarbad als auch Kneippbad verfügen über eine behindertengerechte Einstiegshilfe in das Schwimmerbecken.