05.07.2022

Das Neckarbad wird neue Heimat für Schul- und Vereinssport

Stark gestiegene Energiekosten, ein Fehlbetrag von rund 200.000 Euro pro Jahr und ein Investitionsvolumen von über 400.000 Euro bedeuten das Aus für das Friedensschulbad in Schwenningen. Das Schwenninger Neckarbad ist dabei mehr eine Optimal- als eine Ersatzlösung.

3,4 Kilometer beträgt die Entfernung zwischen dem Schwenninger Neckarbad und dem Friedensschulbad, zwischen Ausstattung und Standard der beiden Hallenbäder in Schwenningen liegen hingegen Welten. „Wir haben in den letzten Tagen und Wochen eine Bestandsanalyse im Friedensschulbad durchgeführt und hierbei sind wir auf zahlreiche Mängel gestoßen, deren Beseitigung weit über 400.000 Euro kosten würde“, erklärt BVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen einen der Beweggründe, die nun zur Schließung des altehrwürdigen Hallenbades zu Beginn der Sommerferien 2022 führt.

 

Aber nicht nur dringend nötige Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen haben diesen Schritt unausweichlich gemacht, wie Gregor Gülpen weiter ausführt: „Auch die explosionsartig gestiegenen Energiepreise auf der einen Seite und der energetische Zustand des Bades auf der anderen Seite lassen keine andere Schlussfolgerung als die Schließung des Hallenbades zu. In Zeiten des Ukrainekrieges sind wir alle zum Energiesparen aufgerufen und müssen die Fakten auf den Tisch bringen und nach Lösungen suchen. Ein Fakt ist aber auch, dass wir mit dem Neckarbad in Schwenningen ein Hallenbad in unserer Stadt haben, das modernsten Anforderungen genügt und den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Vereinen ideale Voraussetzungen bietet. Durch die Umlagerung des Schul- und Vereinssport können wir das hohe Angebot nicht nur halten, unterm Strich wird das Angebot sogar noch ausgebaut und die angebotenen Zeiten verlängert. Mit dem Neckarbad in Schwenningen haben wir ein tolles und modernes Bad, in dem die Vereine ihren Sportarten nachkommen können. Für die Schülerinnen und Schüler bietet das Neckarbad den idealen Rahmen, um das Schwimmen zu erlernen“, sagt Gregor Gülpen und ergänzt: „Wir haben sehr hohe Ansprüche an Service und Qualität unserer Bädereinrichtungen in Villingen-Schwenningen und diesem hohen Anspruch können wir mit dem Friedensschulbad in seiner jetzigen Form nicht gerecht werden. Daher haben wir uns gemeinsam mit den Verantwortlichen der Schulen und Vereine an einen Tisch gesetzt, um eine gemeinschaftliche und die für alle Beteiligten beste Lösung aufzuzeigen und zu diskutieren.“

 

Das Friedensschulbad wurde zwischen 1937 und 1940 nach Plänen des Stadtbaumeisters Karl Borzer gebaut und wurde nun seit über 80 Jahren für den Schul- und Vereinssport genutzt. Neben den sanitären Anlagen, die einer kompletten Renovierung bedürfen, ist auch die Lüftungsanlage bereits seit 1997 in Betrieb und müsste nun ersetzt werden.

Die sehr aufwändigen Investitionen würden zudem zu einer längeren Schließung des Friedensschulbades führen. „Nach einer ersten groben Planung würde das Hallenbad den Vereinen und Schulen für mindestens fünf Monate nicht zur Verfügung stehen.“

Bereits im September 2014 wurde im Gemeinderat die Schließung des Hallenbades diskutiert. Mit einem Jahresfehlbetrag von rund 200.000 Euro schlägt der Betrieb des Friedensschulbades jährlich zu Buche. Ein großer Teil entfällt auf die Energiekosten. Das Hallenbad hat einen Strombedarf, der einem Jahresverbrauch von rund vierzig Haushalten entspricht.